Wenn man sich unserer Menschheitsgeschichte anschaut, war Hanf über viele Jahrhunderte ein fester Bestandteil bei der Herstellung von Fasern für Kleidung. Während der Industrialisierung hat sich das jedoch geändert und es wurde Baumwolle zum Standard. Doch seit einigen Jahren beginnen Hanftextilien wieder Fuß zu fassen.

In dieser Übersicht erfährst du, warum Hanf ersetzt wurde, welche Probleme bei der Herstellung von Baumwolle auftreten, welche Vorteile die Hanftextilien haben und außerdem bekommst du Infos über die momentane Hanfrevolution.  

 

Verwendung von Hanffasern in der Geschichte

Wie du sicher weißt, war es früher üblich, dass die meiste Kleidung in unseren Breiten aus Hanffasern hergestellt wurde. Wenn man sich jedoch mit der Geschichte befasst, reicht die Verwendung von diesem Naturstoff viele tausend Jahre zurück. 

So wurden beispielsweise schon 2800 v. Chr. im alten China die ersten Seile aus Hanffasern gefertigt. Es soll sogar Aufzeichnungen geben, die daraufBild von Hanftextilien hinweisen, dass der chinesische Kaiser Shen Nung bereits im 28. Jahrhundert v. Chr. sein Volk dazu aufforderte, Hanf anzubauen, um daraus Kleidung zu machen.

Der älteste bekannte Fund wurde in einer Grabstätte der Chou Dynastie (1122-249 v. Chr.) gefunden. In diesem Grab wurde unter anderem ein Textgenfragment aus Hanffasern gefunden. 

Der früheste Fund von gewebten Hanftextilien in Europa wurde im Grab der Merowinger-Königin Arnegunde in der St.-Denis Kathedrale in Paris gefunden. Diese Bestattung wird auf eine Zeit zwischen 565 und 570 datiert. 

Im 17. Jahrhundert war aufgrund der Schifffahrt und der Kolonisierung, die Hochzeit des Hanfanbaues. Der Grund dafür war, dass damals fast alle Schiffsegel, Takelwerk, Seile, Flaggen und sogar die Kleidung der Seeleute aus Hanffasern hergestellt wurden. Es wurden zwischen 50 und 100 Tonnen Hanffasern für die Grundausstattung eines Schiffes benötigt und diese musste nach ein bis zwei Jahren wieder ersetzt werden.

Warum wurde Hanf durch Baumwolle ersetzt?  

Ende des 18. Jahrhunderts, wurde die “Cotton-Gin” erfunden. Dabei handelt es sich um eine Maschine, die die Verarbeitung von Baumwollfasern wesentlich vereinfachte. Parallel dazu wurden auch mechanische Spinn- und Webstühle benutzt, welche die Verarbeitung noch preisgünstiger machte. 

Im Gegensatz dazu, hat sich das Verfahren, wie aus Hanfstängeln die Fasern gewonnen werden, seit der Antike nicht verändert. Dieses Verfahren war sehr aufwendig und damit wesentlich teurer als die Baumwollalternative.

So wurde im Laufe der Zeit der Anbau von Hanf immer unrentabler, bis er Anfang des 20. Jahrhunderts ganz zum Erliegen kam.

Ein kurzes Aufleben gab es nochmals während der Weltkriege. Nach diesen wurde er jedoch schnell wieder von der billigen Baumwolle und den synthetischen Fasern verdrängt. 

 

Das Problem mit Baumwolle 

Bild eines BaumwollfeldesBaumwolle wird vor allem in Indien, China, USA, Brasilien und in afrikanischen Ländern südlich der Sahara angebaut. Um dafür zu sorgen, dass die Pflanzen nicht von Schädlingen befallen werden, werden sie ca. 14-30 mal mit Pestiziden besprüht. 

Diese gelangen ins Grund- und Trinkwasser, und verseuchen damit die Gewässer und Böden. Da es in diesen Ländern oft nicht die gleichen Sicherheitsmaßnahmen gibt wie bei uns, kommt es jedes Jahr zu zahlreichen Unfällen mit den giftigen Chemikalien.  

Zudem benötigen die Baumwollplantagen sehr viel Wasser. Dabei reicht meist das Grundwasser nicht aus und sie müssen künstlich bewässert werden. Um dieses Problem zu lösen, wird das Wasser oft über weite Strecken in die Anbaugebiete gepumpt, wodurch der Grundwasserspiegel in diesen Gebieten singt und damit der Natur schadet. 

In Indien werden immer wieder Fälle bekannt, in denen sich Baumwollbauern das Leben nahmen, da sie aufgrund des schwankenden Weltmarktpreises in eine hohe Verschuldung gerieten. Grund dafür ist, dass an der Börse mit diesem Rohstoff spekuliert wird.  

 

Hanf versus synthetische Fasern 

In Sachen Nachhaltigkeit möchte ich hier auch noch auf die Kunstfasern eingehen. Diese werden aus Kohle, Erdgas oder Erdöl hergestellt 

Nylonfäden(Fossile Brennstoffe). Das Ausgangsmaterial wird chemisch synthetisiert und so verändert, dass sich daraus Fäden ziehen lassen.

Diese haben oft das Problem, dass beim Waschen Mikroplastik durch die Reibung entsteht, das ins Abwasser gelangt. Zudem sind diese nicht biologisch abbaubar und müssen aufwendig recycelt werden. 

Ungefähr 60 % unserer Kleidung wird aus diesen künstlichen Fasern hergestellt, die zwar schneller trocknen und meistens leichter zu pflegen sind, jedoch meistens nicht so atmungsaktiv wie die natürliche Alternative. 

 

Hanf, die Lösung? 

All diese Probleme gibt es beim Anbau von Nutzhanf nicht, ganz im Gegenteil:

  • Die Hanfpflanze hat ein sehr gutes Immunsystem, welches es Schädlingen schwer macht, sie zu befallen.
  • Hanf ist ein Tiefwurzler, das bedeutet, dass die Pfahlwurzel bis zu 3 Meter tief in die Erde wächst und sich von dort das Wasser holt.
  • Nutzhanf stellt nur wenig Ansprüche an den Boden und verbessert diesen sogar nachhaltig, was ihn zu einer perfekten Zwischenfrucht macht.

 

Vorteile von Hanftextilien 

Neben den Vorteilen beim Anbau haben auch die Textilien einige Vorzüge gegenüber von Baumwollkleidung:

  • Sie gelten als besonders reißfest. So wurden beispielsweise die ersten Jeans aus Hanf gefertigt. 
  • Sie sind schmutzabweisender.
  • Um einiges saugfähiger als Baumwolle. So können sie 30 % mehr Feuchtigkeit aufnehmen, ohne dass sich Geruch bildet.
  • Sie kühlen besser im Sommer und halten im Winter besser warm.
  • Textilien aus Hanf sind besonders hautverträglich und sind vor allem für Allergiker und für Menschen mit empfindlicher Haut geeignet.

Bild eines Nutzhanf Hanffeldes

Die neue Hanfrevolution in der Textilbranche

Da immer mehr Firmen auf Nachhaltigkeit setzen, gerät der Hanf immer weiter in den Fokus. Aufgrund der modernen Technologie ist es mittlerweile viel einfacher möglich die Fasern zu gewinnen. 

Du wirst es kaum glauben, aber der Vorreiter dieser Entwicklung ist tatsächlich China. Da dort durch jahrelange Produktion von Baumwolle die Böden versalzen sind und es dort aufgrund der Pestizide zunehmend zu Umweltproblemen kommt, wird in China an neuen Möglichkeiten zur Textilherstellung mit Hanf geforscht. 

Auch bei uns gibt es immer mehr Firmen, die ihre Kleidung aus Hanf produzieren. Momentan ist das zwar noch ein Nischenprodukt, doch wir merken, dass das Interesse an Hanfkleidung immer größer wird. 

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